Die Kinder verkleiden sich als Luperci und erhellen mit ihren Taschenlampen den noch dunklen Römerkeller.
Nach dem „Bocksopfer“ gibt es für die Luperci einen Klecks Milch auf die Stirn, die sofort weggewischt wird und Gelächter zur Folge hat. Danach flitzen die Luperci unter mitreißender Flötenmusik von „Susanna Musica“ im Reinigungsritual um das Feuer, vertreiben die Dämonen des Winters und sorgen durch Fellstreifenschläge auf die Hand der ums Feuer Stehenden für Reinigung und Fruchtbarkeit.
Anschließend lassen wir auf der Dürren Enz kleine Lichter schwimmen und reinigen so auch diese. Geschafft, nun gibt es Mostbrötchen aus dem Römerbackofen (gespendet Fa. Laier), Mulsum und succus vulgae conditum (Kinderpunsch) aus dem Kessel über dem Feuer. Dieses Fest feiern wir jährlich Ende Januar.
In Rom beging man das Fest der Lupercalia am 15. Februar.
Es ist das Kultfest der alten Hirtengemeinde am Palatin. Ursprünglich wollten die Mitglieder durch Opfer und Umlauf für ihre Herde Abwehr von Krankheit und anderen Gefahren erreichen. Am Kultort, dem Lupercal, einer Grotte am Fuße des Palatin, begann der Umlauf und dorthin kehrte man zum Festmahl zurück. Die Höhle lag in einem heiligen, bewaldeten Hain mit einer Quelle. Romulus und Remus, die sagenhaften Gründer Roms, Söhne von Gott Mars und Rhea Silvia, wurden dort von der Wölfin genährt. Der Bürgermeister von Oberriexingen, „Matthias Julius Lepidus Pertinax“, leitet als Besitzer der Villa Rustica das Fest.
Opfer und Wiedergeburtsgelächer
Die Luperci, die Wolfsabwehrer, die hier an der Höhle das Bocks- oder Ziegenopfer für den Wald- und Hirtengott Pan/Faunus darbrachten, waren junge Männer und Priester des Gottes.
Zwei vornehme Jünglinge wurden mit dem blutigen Messer an der Stirn berührt, das Blut mit in Milch getränkter Wolle abgewischt, worauf die Jünglinge lachen mussten. Das Bocksopfer steht für das Ende der Vegetation, das alte Leben und schädigende Dämonen. Das Berühren und Abwischen der Stirn samt Gelächter verkörpert die Wiedergeburt der Vegetation und die Wiedergewinnung des neuen Lebens im Februar. Februarius ist der Monat der Reinigung.
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