Ursprünglich war wohl jeder der beiden Köpfe Teil einer Figur des Blitze schleudernden Jupiters, der über einen Giganten reitet. Der Sieg der olympischen Götter über die erdgeborenen Giganten mit Schlangenfüßen war offensichtlich das Vorbild. Der Himmels- und Wettergott Jupiter siegt über einen unbekannten Feind, der durch den Giganten zum Ausdruck kommt.
Der kleine Kopf des Jupiters (villa rustica, Oberriexingen), der im letzten Jahrhundert im Wald Hardt in Oberriexingen innerhalb eines römischen Gebäudes gefunden wurde, könnte zu einer Jupitergigantensäule gehören. Darauf weist auch der gefundene Pferdeschwanz hin. Der zweite Jupiterkopf, stammt aus Enzweihingen, einem römischen vicus an der Enz. Der Sieg der olympischen Götter über die erdgeborenen Giganten mit Schlangenfüßen war offensichtlich das Vorbild.
Himmels- und Wettergott Jupiter
Der Himmels- und Wettergott Jupiter siegt über einen unbekannten Feind, der durch den Giganten zum Ausdruck kommt. Gestiftet wurden sie meist an villae rusticae wie Oberriexingen oder Hausen an der Zaber, aber auch in vici wie Walheim oder Enzweihingen. Die Nachbildung einer Jupitergigantensäule von Walheim steht am Museum Römerkeller. Gestiftet wurden sie meist an villae rusticae wie Oberriexingen oder Hausen an der Zaber, aber auch in vici wie Walheim oder Enzweihingen.
Die Säule steht für den Baumkult
Die Reiterfigur stand auf einem Kapitell mit 4 Frauenköpfen an den Ecken, die die vier Jahreszeiten verkörpern. Der Säulenschaft darunter konnte mit Eicheln und Blättern wie die Säule in Hausen an der Zaber, aber auch mit Schuppen, Weinlaub und Wein lesenden Figuren verziert sein wie in Walheim. Der Säulenschaft entspricht einem stilisierten Baum, einer Eiche, in der die Wirkkraft einer hohen keltischen Gottheit verehrt wurde, die in romanisierter Form in der römischen Gottheit Jupiter zum Ausdruck kommt.
Wochen- und Viergötterstein
Die Säule steht auf einem Wochengötterstein – Victoria steht auf der achten Seite - während Luna, Mars, Merkur, Jupiter und Venus für die Wochentage stehen. Darunter zeigt der Viergötterstein die Gottheiten Juno, Merkur, Minerva und Herkules. Diese Auswahl der Götter ist nicht verbindlich, diejenigen der Wochentage ist dagegen auf jeder Säule gleich. Dem Bildprogramm der Säule zufolge, war Jupiter oder das keltische Pendant auch für die Wochentage und Jahreszeiten zuständig, trug er noch ein Rad, verkörperte er auch die Kraft der Sonne.
Wohlhabende keltische Stifter
Diese Denkmalgattung ist auf das nördliche Obergermanien, besonders das Neckarland und auf die östliche Gallia Belgica begrenzt. Meist tragen sie eine Inschrift, sehr oft mit keltischen Stifternamen. Die Weihung von Jupitergigantensäulen datieren in die Zeit zwischen 170 n. bis 246 n. Chr. Offensichtlich sind nach den Germaneneinfällen um 233 n. Chr. und den innenpolitischen Wirren um die Kaisernachfolge die Finanzmittel knapp, um weiterhin solch kostspielige Votivgaben zu errichten. Möglicherweise war auch der Glaube an ihre Wirksamkeit gesunken. Vielleicht verkörpert der Gigant unter Jupiter den aktuellen Feind: den sinkenden Wohlstand durch die innenpolitischen Wirren.
Interpretatio romana
Der Gott Jupiter ist zwar der höchste römische Gott, allerdings wird er nie reitend dargestellt. Diese Vorstellung ist eine keltische Neuschöpfung, sie könnte den triumphierend reitenden Kaiser als Vorbild gehabt haben. So bleibt der reitende Jupiter eine Mischung aus romanisierten keltischen Vorstellungen – interpretatio romana – genannt. Letztendlich ist der Name zweitrangig, die göttliche Schutzkraft soll wirken und bei ihrer Entfaltung sind keltische wie römische Einflüsse willkommen.
Weiheopfer - im Experiment
Mit bedecktem Haupt musste das Gebet ohne Fehler gesprochen werden, ansonsten wurde es wiederholt. Anschließend legten alle Kinder ein paar Stückchen Weihrauch ins Feuer, um auch den Duft zu erleben..
Die vier Jahreszeiten
Vier Frauenköpfe oder Horen an den Ecken des Kapitels weisen auf die einzelnen Jahreszeiten mit einem typischen Symbol hin. Die Herbsthore trägt ihr Haar wie Getreideähren geflochten.
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