Das Werkzeug ist dem Handbohrer aus dem letzten Jahrhundert ähnlich. Anstelle des Gewindes am Löffelende besitzt er nur den Löffel. Beide Werkzeuge bohren sich ins Holz und höhlen dieses aus. Beim rückwärts drehen befördern sie den Bohrkern aus dem Holz. Vor allem zum Verzapfen von Bauhölzern waren solche Löcher in den Balken nötig. Ein Querholm aus Holz diente als Griff.
In der Vitrine liegt nur der Metall-Bohrer aus Kornwestheim ohne Holzgriff, dieser hat sich nicht erhalten. Im Museum steckt ein Löffelbohrer in einem Holzklotz und kann experimentell jederzeit erprobt werden.
Wasserleitungen
Das lateinische Wort „aequae ductus“ bedeutet Wasserleitung, sei sie nun aus Stein, Blei, Holz oder Ton. Für städtische Siedlungen wie Rottenburg und Rottweil gab es steinerne Wasserleitungen, die über Brücken und durch Berge geführt wurden, um ein gleichbleibendes Gefälle zu gewährleisten. Es gab unerlaubten Wasserklau ebenso wie Pfusch am Bau der Leitung, genau wie heute. Römische Gutshöfe müssen mit Ziehbrunnen und Wasserleitungen aus hölzernen Deicheln vorliebnehmen. Das System ist dasselbe: ohne Pumpe läuft das Wasser nur dann zum „Boiler“ im Bad oder in die Viehtränke am Gutshof, wenn eine Quelle gefasst wird, die höher liegt als die Siedlung. Auch kommunizierede Röhren waren bekannt, die große Gefälle überwinden können. Auch sie arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Die Gefällstrecke muss höher liegen als das Ende der Steigung. Sie hat man nur bei großen Bauvorhaben angewendet.
Das Experiment: Deichel Bohren
Im Experiment benutzte Manfred Oesterle zum Aushöhlen eines harzhaltigen Tannenstammes einen Löffel- oder Schneckenbohrer – mit Gewinde an der Spitze. Ist der Stamm zu lang, muss er von beiden Seiten präzise angebohrt werden. Hier am Stamm wie an einem Holzklotz konnten Erwachsene wie Kinder den Löffelbohrer selbst ausprobieren.
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